WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 22-11
Von den Grenzen der Wissenschaftsdiplomatie in Zeiten des Ukraine-Krieges über die Partizipation von Bürger:innen an der Forschungspolitik bis hin zu einem Meinungsbild der Wisskomm-Community zur aktuellen Twitter-Lage und der Bewegung zu Mastodon – auch im November blicken wir zurück auf zahlreiche spannende Beiträge und Debatten auf Wissenschaftskommunikation.de.
Forschen über Ländergrenzen hinweg
Angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine wurde im November das Thema Wissenschaftsdiplomatie in den Mittelpunkt gerückt. Wie hat der Krieg die grenzüberschreitende wissenschaftliche Zusammenarbeit verändert? Matthias Nöllenburg betreut das Projekt „Trilaterale Partnerschaften“ der Volkswagenstiftung, das wissenschaftliche Projekte zwischen der Ukraine, Deutschland und Russland fördert. Im Interview erzählt er, wie die Stiftung mit Konflikten zwischen Projektpartner:innen umging und wann Wissenschaftsdiplomatie an Grenzen stößt.
Außerdem spricht Michael Flacke im Interview über das vom DAAD veröffentlichte Positionspapier zur Weiterentwicklung der Außenwissenschaftspolitik. “Individuelle Kooperationen von Wissenschaftler:innen können eine Vorreiterposition in dieser Annäherung einnehmen“, sagt der Pressesprecher darüber, wie erste wissenschaftsdiplomatische Annäherungsversuche mit Russland aussehen könnten und erklärt, warum der Austauschdienst eine realistische Sicht auf die Wissenschaftsdiplomatie empfiehlt.
Folgt jetzt der große Umzug?
Zwitschert hier bald nichts mehr? Twitter diente in der Wissenschaftskommunikation bisher als wichtige Plattform und Sprachrohr. Wie Forscher:innen und Kommunikator:innen die Übernahme des sozialen Mediums durch Elon Musk bewerten und welche Chancen sie in der alternativen Plattform Mastodon sehen, verraten Sie in persönlichen Statements.
Der Wandel geht weiter
Auch diesen Monat war „Transformation“ weiterhin Schwerpunktthema. „Die Welt wird komplexer und deshalb müssen Menschen befähigt werden, diese Komplexität zu erfassen – und auch zu ertragen“, sagt Dejan Mihajlović. Der Lehrer und Blogautor spricht im Interview über digitale Transformation und erzählt, warum es ihm wichtig ist, Schüler:innen bereits früh in demokratische Prozesse einzubeziehen.
Forschende aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bereits zu Beginn der Karriere an Wissenschaftskommunikation und Transfer heranführen? Genau darauf zielt das INSIGHTS-Projekt der Berlin School of Economics ab. Im Gastbeitrag erklärt der Medienreferent Maximilian Peuckert, was die Schwerpunkte des Projekts sind und warum konkret politikrelevante Vorhaben gefördert werden.
Wann wird Esoterik gefährlich?
„Es geht um Aufklärung und darum, vor Gefahren zu warnen“, sagt Katharina Nocun. Die Publizistin hat gemeinsam mit der Psychologin Pia Lamberty ein Buch über die Risiken des esoterischen Glaubens für eine demokratische Gesellschaft geschrieben. Welche Rolle soziale Medien bei der Verbreitung von esoterischen Inhalten spielen und warum sich die Wissenschaftscommunity intensiver mit dem Problem befassen sollte, verraten sie im Interview.
Wenn Bürger:innen bei Wissenschaft mitreden
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat eine aktuelle Stellungnahme veröffentlicht, in der die Rolle der Partizipation in der Wissenschaft neu verhandelt wird. Laut Forschungskoordinator Philipp Schrögel geht es dabei vor allem um Potenziale, Prämissen von Partizipation und Formate. Im Gastbeitrag ordnet er die Stellungnahme ein.
Auch das Projekt IdeenLauf dreht sich um das Thema Partizipation. Im Rahmen der Mitmachaktion im Wissenschaftsjahr 2022 “Nachgefragt” wurden tausende drängende Fragen von Bürger:innen zur Wissenschaft und Forschungspolitik ausgewertet, um daraus neue Ideen für die Forschung herauszuarbeiten und den Dialog zwischen Bevölkerung und Wissenschaft zu fördern. Stefanie Molthagen-Schnöring und Samuel Rehberger wirkten beide bei dem Projekt mit und erzählen im Interview von ihren Erfahrungen.
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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Diese News aus der #Wisskomm hat Helena Buschky, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.
Bild: Jason Wong