Wissenswertes aus der #Wisskomm 20-4
Gelungene Kommunikation steht aktuell besonders im Fokus auf Wissenschaftskommunikation.de – zum einen mit dem Schwerpunkt “Junge Zielgruppen”, zum anderen rund um die Aufklärung über die anhaltende Corona-Pandemie.
Mit Kindern kommunizieren
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bilden eine ganz eigene Zielgruppe, deren Ansprüche und Interessen bei der Wissenschaftskommunikation bedacht werden müssen.
Natürlich gibt es sehr viele Formate und Medien, die man im Austausch mit jungen Menschen nutzen kann. Drei sehr unterschiedliche Herangehensweisen seien hier kurz skizziert:
Der Chemiker Eric Siemens zieht mit seiner Experimenteshow durch Deutschland und versetzt Klein und Groß ins Staunen. Im Interview spricht er darüber, wie alles begann und wie er neben dem Alltag als Forscher noch Platz für dieses spezielle Hobby findet.
Ebenfalls nebenberuflich und mit Mikrofon ausgestattet, moderiert der Grundschullehrer André Sebastiani gemeinsam mit Kollegen den Podcast “Schaulicht”. Er erzählt, wie sie auf diese Weise schon früh das kritische Denken bei Kindern fördern möchten und was diesen von einem Podcast für Erwachsene unterscheidet.
Während der Neurobiologe Lars Dittrich normalerweise als Redakteur für maiLab aktiv ist, stand er nun auf einmal selbst vor der Kamera. Für ein Tigerentenclub-Spezial klärt er Kinder über das neue Coronavirus auf. Das wichtigste sei es dabei, den richtigen Tonfall zu finden. Darüber hinaus gibt Forschenden noch weitere interessante Tipps für die Kommunikation an die Hand.
Den goldenen Mittelweg finden
Für Wissenschaftler:innen spielt es momentan eine große Rolle, das richtige Maß in der Sprache zu finden, um wichtige Fragen von Bürger:innen zu klären. Der Psychologe und Kommunikationswissenschaftler Lars König zeigt, worauf es dabei ankommt und untermauert seine Empfehlungen mit Beispielen. In jedem Fall gilt bei der Kommunikation: Ruhe bewahren.
Hochgelobt für seine viel bedachte Aufklärungsarbeit und nun mit dem Communicator-Sonderpreis ausgezeichnet, wurde der Virologe Christian Drosten. Für die Kommunikationswissenschaftlerin Hannah Schmid-Petri ist dies absolut gerechtfertigt. Sie analysiert außerdem seine Art zu kommunizieren und hebt hervor, in welcher Hinsicht kommunizierende Forschende sich Drosten als Vorbild nehmen können.
Dennoch sind Forschende, besonders in Krisenzeiten, in der Kommunikation mit einem ewigen Dilemma konfrontiert. Auf der einen Seite gibt es beim wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn immer Unsicherheiten mitzudenken, auf der anderen Seite verlangt die Gesellschaft möglichst wasserdichte Antworten auf ihre Fragen. Dafür unterscheiden der Politikwissenschaftler Arndt Wonka und die Wissenschaftskommunikatorin Julia Gantenberg zwischen Reflexions- und Orientierungswissen und schlussfolgern, welche Aufgaben der Wissenschaftskommunikation in diesem Fall zukommt.
Das Vertrauen in die Wissenschaft steigt
Dem kürzlich erschienenen Wissenschaftsbarometer Corona Spezial zufolge, ist das Vertrauen der Bürger:innen in die Wissenschaft in diesen besonderen Krisenzeiten gestiegen. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek ordnet die Ergebnisse ein und betont, wie wichtig transparente Kommunikation zu jeder Zeit ist.
Auch Gerald Haug, Präsident der Leopoldina, begrüßt das hohe Interesse der Bevölkerung an der wissenschaftlichen Praxis und diskutiert, die beratende Rolle von Wissenschaft gegenüber der Politik.
Ein letzter Tipp
Forschenden soll diese Leitlinie eine Hilfestellung in der Kommunikation von Risiken bieten, um nicht direkt in ein Fettnäpfchen zu treten.
Foto: © Kelly Sikkema
Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWiK) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Diese News aus der #Wisskomm hat Canan Edemir, FSJlerin am NaWik, für Sie zusammengestellt.