WISSENSWERTES AUS DER #WISSKOMM 2023-10

Lassen sich Muttersein und Wissenschaft vereinen? Ist Gendern wirklich ein Mittel, das für Gleichberechtigung sorgt? Der Schwerpunkt „Diversität” auf Wissenschaftskommunikation.de geht langsam zu Ende, und lieferte zum Schluss noch einmal viele spannende Beiträge. Außerdem gibt es viele Tipps für die Praxis: Wie Wissen aus der Rhetorik beim Einsatz von KI-Tools hilft, diversitätssensible Darstellungen in der visuellen Kommunikation und ein Leitfaden unterstützt beim wissenschaftlichen Publizieren.

Ein kritischer Blick auf das Gendern

Im Oktober wurde auf der Plattform kontrovers über ein Interview mit Philipp Hübl diskutiert. Der Philosoph und Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin kritisiert darin das Gendern und bewertet es als falschen Weg, um mehr Gleichberechtigung zu erwirken. Er begründet seine Kritik unter anderem mit einer fragwürdigen Studienlage, da oft keine repräsentativen Zufallsstichproben verwendet würden.

Elternschaft als Diversitätskriterium

Muttersein und Wissenschaft zu vereinen sei eine „Zerreißprobe”, sagen die Mitbegründerinnen des Netzwerks „Mutterschaft und Wissenschaft” Sarah Czerney und Lina Eckert. Sie forschen zu strukturellen Diskriminierungen von Müttern und bieten ein Netzwerk an, in dem sich Mütter mit Diskriminierungserfahrungen austauschen können. Im Interview argumentieren sie, dass Elternschaft als Diversitätskriterium berücksichtigt werden sollte.

Klimakommunikation von Landwirten auf TikTok

„Climate dialog in the media is mainly headed by policymakers, scientists and activists. Farmers have been a silent group for a long time”, sagt İlkay Unay-Gailhard, Forscherin am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien. In ihrer Studie analysierte sie, wie junge Landwirt:innen TikTok nutzen, um sich am globalen Diskurs über Landwirtschaft und Klimawandel zu beteiligen. Sie untersuchte, ob Plattformen wie TikTok, die eher von jungen Menschen genutzt werden, Potenzial für einen empathischen Dialog bieten.

Rhetorik-Wissen für den Umgang mit KI

„Generative Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Wissenschaftskommunikation grundlegend zu verändern“, sagt Markus Gottschling, wissenschaftlicher Koordinator am RHET AI. Der Einsatz von KI-Tools sollte jedoch mit Bedacht erfolgen. In seinem Gastbeitrag gibt Gottschling Tipps aus der Rhetorik und beantwortet Fragen wie „Was macht einen guten Prompt aus?” und „Wer trägt die Verantwortung für KI-generierte Texte?”.

Diversitätssensibles Design

Auch bei visuellen Medien ist eine reflektierte Kommunikation wichtig, insbesondere um stereotype Darstellungen von Minderheiten und alte Machtverhältnisse zu vermeiden. Der Gastbeitrag von Maxim Schmuck und Anne Vogt von der Kommunikationsagentur „Mann beißt Hund” gibt zehn Empfehlungen für eine diversitätssensible visuelle Kommunikation.

Elternzeitvertreterinnen bei MAITHINK X

„Ich [wollte] der Sendung meinen eigenen Touch geben“, sagt Salwa Houmsi zu ihrer Episode „Wir sind alle Verschwörungstheoretiker“  von MAITHINK X Elternzeitvertretung. Für sie war das der erste Kontakt mit Wissenschaftskommunikation. Ebenso wie für Gastmoderatorin Aminata Belli, die „unbedingt eine Folge zu „Klassismus“ machen” wollte. Im Profil verraten sie, wie sie die Erfahrung wahrgenommen haben.

Tipps fürs wissenschaftliche Publizieren

Wie gründet man eine wissenschaftliche Open-Access-Zeitschrift? Was ist dabei rechtlich, finanziell und inhaltlich zu beachten? Die Leitlinie des Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft nimmt Herausgeber:innen einer wissenschaftlichen Zeitschrift an die Hand und klärt Fragen rund ums Urheberrecht, Kommunikationskonzept und Geschäftsmodelle.

 

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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Diese News aus der #Wisskomm hat Carolin Malmendier, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.

Bild: Jeremy Thomas