Wissenswertes aus der #Wisskomm 21-09
Im September hat das Thema „Wege in die Wissenschaftskommunikation“ noch einmal Fahrt aufgenommen für das Finale am Ende des Monats. Es wurde vom neuen Schwerpunkt zum Thema „Sprache“ abgelöst. Wir schauen zurück auf eine Befragung zur Haltung von Forschenden zu Wissenschaftskommunikation, einer spannenden Debatte auf Social Media ausgelöst durch den Beitrag von Schmid-Petri und Schwind, darüber, wie Forschende kommunizieren sollten und vielen Beispielen und Tipps aus der Praxis.
Sollen Forschende auf Social Media selbst oder über Kanäle ihrer Organisationen kommunizieren?
Zu dieser Frage entbrannte eine Debatte auf Twitter. Die Kommunikationswissenschaftlerinnen Hannah Schmid-Petri und Mara Schwind betonen in ihrem Beitrag die Bedeutung von Fachgesellschaften und Wissenschaftsinstitutionen gegenüber der Kommunikation von einzelnen Forschenden. Als Grund führen sie die Herausforderung an, Evidenz vermitteln zu wollen.
Im Beitrag „Das nächste Level geht nur gemeinsam“ beschreibt Lambert Heller, Leiter des Open Science Labs, die Kommunikation könne nicht entweder allein oder über die Organisationen geführt werden, beides sei möglich: „Dabei lernen und wachsen beide Seiten mit- und voneinander.“ Auch Tabea Steinhauer, Matthias Fejes und Julia Wandt vom Bundesverband Hochschulkommunikation beschreiben in ihrem Beitrag zur Debatte: Kommunizierende Forschende seien nicht gezwungen, sich zwischen der eigenen Plattform oder den Kanälen der Hochschule oder Forschungseinrichtung zu entscheiden. Dies müsse kein Entweder-oder sein, sondern ein Sowohl-als-auch.
Einblicke in die Forschungsarbeit
Wissenschaftskommunikation empfinden 96 Prozent der Forschenden als wichtig und die Aktivitäten in diesem Bereich werden von 80 Prozent als bereichernd empfunden. Dies sind zwei der Erkenntnisse einer Befragung von mehr als 5600 Forschenden in Deutschland zu ihren Einstellungen in Bezug auf Wissenschaftskommunikation. Im Interview geben die Projektverantwortlichen vom NaWik, von WiD und DZHW Einblicke in die Studie.
„Etwas mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass Wissenschaftskommunikation einen positiven Einfluss auf die Karriere hat”, dieses Ergebnis findet der Forschungsleiter des NaWik, Philipp Niemann, noch besonders interessant.
Spannende Erkenntnisse gab es im Forschungsrückblick: Beispielsweise zeigen die Ergebnisse einer Erhebung aus Neuseeland, dass sich Falschinformationen, aber auch Berichte über Zweifel gegenüber COVID-19-Impfstoffen negativ auf die Bereitschaft sich impfen zu lassen auswirken können. Auch eine Studie Wissenschaft in Science Fiction Filmen zeigt spannende Ergebnisse: Um wissenschaftliche Ergebnisse und Fachbegriffe verständlich zu machen, verwendet man in diesem Kommunikations-Format einfache Wörter und kurze Sätze. Es wurden auch Merkmale erhoben, die die Wissenschaftskommunikation in Filmen kennzeichnen. Diese sind zum Beispiel pseudowissenschaftliche Hinweise oder dass Statistiken und Zahlen verwendet werden, um die Wissenschaftlichkeit von Aussagen zu betonen.
Wie Schüler:innen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden können
Jugendliche zu eigenen Lösungsansätzen für gesellschaftsrelevante Fragen zu ermutigen, ist das Ziel des Projekts „YES! Bridge“. Projektleiter Willi Scholz berichtet im Interview über sein absolutes Herzensprojekt, bei dem deutsche Schüler*innen mit internationalen Schulen und Forschenden zusammenarbeiten.
Eine neue Strategie für die Teilhabe an der Wissenschaft
Einblicke und Handreichungen gab es zum Thema Citizen-Science. Im Interview kommt Anna Soßdorf zu Wort, die am Prozess rund um die Entwicklung eines Weißbuchs für Citizen-Science-Strategie 2030 beteiligt ist und sich mehr Offenheit für diesen Forschungsansatz wünscht. Erfahrungen und Empfehlungen zur Planung entsprechender Veranstaltungen sind in der Leitlinie „Einladung zum Mitforschen – Leitfaden für die Veranstaltungsorganisation“ zu finden.
Von „Wegen in die Wissenschaftskommunikation“…
Zum Abschluss des Schwerpunktthemas Wege in die Wissenschaftskommunikation wurde der promovierte Neurobiologe Jens Foell, der auch zum Team des Youtube-Kanals „Mailab“ gehört, interviewt. Er berichtet von neuen Jobperspektiven und wie er es in die Wissenschaftskommunikation geschafft hat.
… zum neuen Schwerpunkt „Sprache“
Passend zum neuen Schwerpunkt „Sprache“ beantwortet die bekannte Autorin Kübra Gümüşay im Interview Fragen zu ihrem Buch „Sprache und Sein“ und erklärt, welche Rolle Wissenschaft für sie spielt. Aber das ist nur der Anfang des Schwerpunktthemas und es werden noch weitere spannende Beiträge im Oktober folgen.
Foto: Burst
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Wissenschaftskommunikation.de ist ein gemeinsames Portal von Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation(NaWik) und dem Teilinstitut Wissenschaftskommunikation am Institut für Technikzukünfte des Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Diese News aus der #Wisskomm hat Elena Grunow, Praktikantin am NaWik, für Sie zusammengestellt.